Lexikon der Chemie: Schlichtemittel
Schlichtemittel, eine Gruppe von Textilhilfsmitteln, die dem Schutz der Garne gegen Auffasern und Durchscheuern beim Verarbeiten dienen sowie das Weben erleichtern sollen. Die Auswahl des S. richtet sich nach der Art der Fasern, aus denen das Garn gebildet wurde. Als S. kommen natürliche oder synthetische, meist wasserlösliche Kolloide in Frage, z. B. Stärke (meist in oxidativ aufgeschlossener Form), Stärkeether, Celluloseether, Polyvinylalkohol, Acrylsäure oder ihre Salze. Für Acetatseide wird auch noch Leinöl als S. verwendet. In den meisten Fällen muß die Schlichte vor dem Färben der Gewebe wieder entfernt werden, wozu Entschlichtungsmittel (für Stärkeschlichten auf Diastase-, für Leimschichten auf Proteasebasis) und für wasserlösliche Schlichten ein Wasserbad dienen. Nur in besonderen Fällen (Buntschlichterei) verbleiben die S. auf der Ware, die hierdurch einen gewissen Appretureffekt erhält.
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