Lexikon der Chemie: Vanadate
Vanadate, Salze der Vanadiumsäuren. Wäßrige alkalische Vanadatlösungen enthalten zahlreiche Vanadat-Ionen, unter denen im pH-Bereich oberhalb 13 Orthovanadat [VO4]3- dominiert, während bei tieferen pH-Werten neben protoniertem Orthovanadat Divanadat [V2O7]4- und Metavanadat [VO3]- sowie ihre protonierten Formen stärker hervortreten. Zugleich bilden sich im pH-Bereich 7 bis 0 orangefarbene Decavanadate [V10O28]6-, [HV10O28]5- und [H2V10O28]4-. Das als Zwischenprodukt der technischen Vanadiumherstellung wichtige Ammoniummetavanadat NH4VO3 fällt als schwerlösliches, in rhombischen, schwachgelben Platten kristallisierendes Salz bei Zugabe von Ammoniumverbindungen zu wäßrigen Vanadatlösungen aus. Durch Reaktion mit Sodalösung erhält man aus Ammoniummetavanadat das in hellgelblichen Schuppen kristallisierende Natriumorthovanadat Na3VO4, während Calciumortho-, -pyro- und -metavanadat durch Reaktion der Komponenten CaO und V2O5 im entsprechenden Molverhältnis gewonnen werden können. Minerale wie Vanadinit und Roscoelith (Vanadiumglimmer) stellen natürlich vorkommende Orthovanadate dar.
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