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Lexikon der Chemie: Zerstäuben

Zerstäuben, das Feinverteilen von Flüssigkeiten durch Versprühen. Durch das Feinverteilen wird die Erzeugung einer möglichst großen Oberfläche zur Beschleunigung von Wechselwirkungen zwischen zerstäubter flüssiger Phase und umgebender Gasphase angestrebt (Beschleunigung chem. Reaktionen, z. B. bei der Herstellung von Ammoniumsulfat durch Zersprühen von flüssiger Schwefelsäure in gasförmigem Ammoniak; rascher Wärmeaustausch beim Verdüsen von Feststoffschmelzen in Räumen mit Temperaturen, die unter dem Schmelzpunkt des Feststoffes liegen, wodurch feinkörnige Pulver erzeugt werden können). In anderen Fällen wird durch Z. eine möglichst feine Verteilung des flüssigen Mediums auf eine große Fläche angestrebt (Flüssigdüngung, Haarlack- und Parfümzerstäuben). Das Z. einer Flüssigkeit kann auch zum Binden und Niederschlagen feiner Stäube dienen. Häufig wird das Z. auch bei der Trocknung angewendet (Zerstäubungstrocknung).

Zum Z. nach mechanischen Verfahren verwendet man z. B. Druckzerstäuber oder Flüssigkeitsdruckdüsen (die Flüssigkeit wird mit Drücken von 3 bis 7 MPa durch Düsen mit etwa 0,3 bis 4 mm Bohrung zerstäubt), Druckluftzerstäuber oder Zweistoffdüsen (die Flüssigkeit wird durch Druckluft oder ein Treibgas, das aus der Düse austritt, mitgerissen und zerstäubt), Fliehkraftzerstäuber oder Zentrifugalscheiben (die Flüssigkeit wird aufgrund sehr hoher Umfangsgeschwindigkeiten – bis zu 250 m/s – von den rotierenden Scheiben abgeschleudert). Mit Fliehkraftzerstäubern können auch hochviskose Lösungen, Suspensionen und andere Flüssigkeiten zerstäubt werden, die bei Düsen zu Korrosion oder Verstopfung führen würden.

Das Z. kann auch auf elektrostatischem Wege erfolgen. Dabei wird zwischen der Düse und einer Gegenelektrode ein hohes elektrisches Potential angelegt. Dieses Verfahren ist für das Farbspritzen beim Lackieren von Werkstücken geeignet; die zu lackierenden Teile bilden dabei die Gegenelektrode.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
Prof. Dr. Heinrich Bremer, Berlin
Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
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Dr. Andreas Fath, Heidelberg
Dr. Lutz-Karsten Finze, Großenhain-Weßnitz
Dr. Rudolf Friedemann, Halle
Dr. Sandra Grande, Heidelberg
Prof. Dr. Carola Griehl, Halle
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Prof. Dr. Helmut Hartung, Halle
Prof. Dr. Peter Hellmold, Halle
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Prof. Dr. Hans-Dieter Jakubke, Leipzig
Prof. Dr. Thomas M. Klapötke, München
Prof. Dr. Hans-Peter Kleber, Leipzig
Prof. Dr. Reinhard Kramolowsky, Hamburg
Dr. Wolf Eberhard Kraus, Dresden
Dr. Günter Kraus, Halle
Prof. Dr. Ulrich Liebscher, Dresden
Dr. Wolfgang Liebscher, Berlin
Dr. Frank Meyberg, Hamburg
Prof. Dr. Peter Nuhn, Halle
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Dr. Helmut Schmiers, Freiberg
Prof. Dr. Klaus Schulze, Leipzig
Prof. Dr. Rüdiger Stolz, Jena
Prof. Dr. Rudolf Taube, Merseburg
Dr. Ralf Trapp, Wassenaar, NL
Dr. Martina Venschott, Hannover
Prof. Dr. Rainer Vulpius, Freiberg
Prof. Dr. Günther Wagner, Leipzig
Prof. Dr. Manfred Weißenfels, Dresden
Dr. Klaus-Peter Wendlandt, Merseburg
Prof. Dr. Otto Wienhaus, Tharandt

Fachkoordination:
Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher

Redaktion:
Sabine Bartels, Ruth Karcher, Sonja Nagel


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