Lexikon der Ernährung: Lipolyse
Lipolyse, Fetthydrolyse, Fettspaltung, Elipolysis, enzymatische Spaltung verseifbarer Lipide (Verseifung), katalysiert durch spezifisch wirksame Hydrolasen (Lipasen, Phospholipasen; Abb.).
In Lebensmitteln tritt L. auf in Milch, Ölsaaten, Cerealien, Obst und Gemüse u. a. Kurz- und mittelkettige Fettsäuren (< C16) beeinflussen das Aroma des Lebensmittels. Der Vorgang ist erwünscht bei der Käse- und Rohwurstreifung, in den meisten anderen Lebensmitteln ist er unerwünscht (Fettverderb; Lipidperoxidation). Die L. erfolgt umso rascher, je kürzer der Acylrest ist; sie kann durch Hitzebehandlung des Lebensmittels (Inaktivierung der Lipasen) verhindert werden.
Im Organismus kommt es zur L.
1. im Rahmen der Fettverdauung (Pankreaslipase),
2. bei der Mobilisierung von Depotfett in den Adipocyten, dem zur Lipogenese gegenläufigen Prozess. Hier katalysieren intrazellulare Lipasen (Triacylglycerin-Lipasen; Diacyl- und Monoacylglycerin-Lipasen) die Reaktionsschritte.
Die im Zuge der L. freigesetzten freien Fettsäuren können reverestert oder an das Blut abgegeben (Fetttransport) und von den Körperzellen zur Energiegewinnung weiter abgebaut werden (Fettsäure-Abbau), das Intermediat Acetyl-CoA kann für Synthesen dienen, außerdem kann es zur Bildung des Ketonkörpers Aceton über die Zwischenprodukte Acetoacetyl-CoA und Acetoacetat kommen.
Das ebenfalls anfallende Glycerin kann durch Glycerokinase phosphoryliert werden und dann mit Fettsäuren reverestert werden (Lipogenese) oder (v. a. in der Leber) der Gluconeogenese dienen.
Adrenalin und Glucagon stimulieren, Insulin hemmt die L. Die hormonelle Regulation des Trigylceridstoffwechsels ist auf der Abb. zum Stichwort Lipogenese zusammengestellt.
Lipolyse: Beispiel für eine Lipolysereaktion.
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