Lexikon der Ernährung: Fettverdauung
Fettverdauung, Efat digestion, Vorbereitung der Nahrungsfett(e) / Lipide auf die Resorption (Fettresorption) durch Emulgierung und Hydrolyse zu niedermolekularen Komponenten (Verdauung). Die F. beginnt mit der Einspeichelung der Nahrung in der Mundhöhle und der Durchmischung im Magen. Unter F. im engeren Sinn versteht man die Hydrolyse der verseifbaren Lipide (Lipolyse). Triglyceride stehen mengenmäßig im Vordergrund. Lipasen spalten die Esterbindungen, bevorzugt die endständigen. Ihre Aktivität beginnt im Magen. Hauptort der F. ist das Duodenum unterhalb der Stelle, an der Pankreas- und Gallensekrete einmünden. Der Chymus wird mit Galle, Darm- und Pankreassekret vermischt (Gallensäuren; Micellen). Pankreaslipase bewirkt die Spaltung der emulgierten Fettpartikel in ein Gemisch aus 2-Monoglyceriden, Glycerin und freien Fettsäuren. Kurz- und mittelkettige Fettsäuren werden mit hoher Geschwindigkeit ohne Micellenbildung freigesetzt (mittelkettige Triglyceride), langkettige, gesättigte nur unvollständig (z. B. Behensäure). Spezifische Esterasen spalten Sterinester, Phospho-, Sphingo- und Glycolipide. Beim jungen Säugling ist die Sekretion von Gallen- und Pankreassekret noch unzureichend; die F. findet hauptsächlich im Magen statt mit Hilfe der Zungengrundlipase und bei natürlicher Ernährung einer Lipase der Muttermilch. Später übersteigt die F.-Kapazität des menschlichen Dünndarms den Bedarf um ein Vielfaches. Störungen der F. Maldigestion. Umgangssprachlich beinhaltet der Begriff F. auch die Fettresorption.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.