Lexikon der Ernährung: Lipasen
Lipasen (EC 3.1.1), Elipases, Carboxylester-Hydrolasen, die die Esterbindung von Acylglycerinen spaltet. Es entstehen Diglyceride, Monoglyceride, Glycerin und freie Fettsäuren.
Hohe Lipase-Aktivitäten finden sich im Fettgewebe, in der Leber, in der Darmwand, im Magen (vor allem bei Neugeborenen) und im Blut (Lipoproteine). Für die Fettverdauung ist die Pankreaslipase von besonderer Bedeutung. Von den mit der Nahrung zugeführten Triglyceriden kann sie nur die Fettsäuren an Position 1 und 3 abspalten, die Hydrolyse der Fettsäure an Position 2 erfolgt durch die Darmwand-ständige 2-Monoacylglycerin-Lipase. Im Blut werden die in Chylomikronen transportierten Triglyceride durch die Endothel-ständige Lipoprotein-Lipase hydrolysiert.
Im klinischen Labor werden Lipasen bei der quantitativen Bestimmung der Serumtriglycerid-Konzentration verwendet, sie katalysieren den ersten enzymatischen Schritt der Messung. Therapeutisch werden Lipasen (verpackt in Magensäure-resistenten Kapseln) vor allem bei der exokrinen Pankreasinsuffizienz (z. B. im Rahmen einer chronischen Pancreatitis) eingesetzt.
Lipase-Inhibitoren werden für die Therapie der Adipositas erprobt.
In Gemüsen und Obst enthaltene L. (und andere Enzyme) werden bereits beim Blanchieren inaktiviert.
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