Lexikon der Mathematik: komplex differenzierbare Funktion
wie folgt definierte Funktion: Es sei D ⊂ ℂ eine offene Menge. Eine Funktion f : D → ℂ heißt komplex differenzierbar an z0 ∈ D, falls der Grenzwert
Der folgende Satz liefert eine Charakterisierung komplex differenzierbarer Funktionen.
Es sei D ⊂ ℂ eine offene Menge, f : D → ℂ eine Funktion undz0 ∈ D. Dann sind die folgenden Aussagen äquivalent:
- f ist komplex differenzierbar anz0.
- f ist reell differenzierbar anz0, und es gelten die Cauchy-Riemann-Gleichungen
\begin{eqnarray}{u_x}({{z_0}})\, = \,{u_y}({{z_0}}),\,\,\,\,\,{u_y}({{z_0}})\, = \, – {v_x}({{z_0}})\,.\end{eqnarray}
Hieraus ergibt sich das folgende handliche hinreichende Kriterium für komplex differenzierbare Funktionen.
Es sei D ⊂ ℂ eine offene Menge und f = u + iv: D → ℂ eine Funktion derart, daß die Funktionen u, v stetig partiell differenzierbar in D sind, d. h. die partiellen Ableitungen ux,uy,vx,vy existieren in D und sind dort stetig. Weiter seiz0 ∈ D, und es gelten die Cauchy-Riemann-Gleichungen
Dann ist f komplex differenzierbar anz0.
Zum Beispiel ist die Funktion f(z) = f(x + iy) = x3y2 + ix2y3 komplex differenzierbar an z0 ∈ ℂ genau dann, wenn Im z0 = 0 oder Re z0 = 0.
Wie für Funktionen einer reellen Veränderlichen gelten auch für komplexe Funktionen die bekannten Differentiationsregeln, d. h. Summenregel, Produktregel, Quotientenregel und Kettenregel.
Insbesondere ist jedes Polynom p(z) = anzn+…+a1z+a0 mit Koeffizienten a0, a1, …, an ∈ ℂ in ganz ℂ komplex differenzierbar, und es gilt p′(z) = nanz
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