Lexikon der Optik: Debye-Scherrer-Verfahren
Debye-Scherrer-Verfahren, von P. Debye und P. Scherrer 1916 und unabhängig davon von A.W. Hull 1917 entwickeltes Verfahren zur Röntgenstrukturanalyse. Es wird dann angewendet, wenn das zu untersuchende Material in Pulverform vorliegt. Dieses aus vielen Kristalliten bestehende Pulver wird in Kapillarröhren oder auf Glasfäden in der Mitte eines zylindrischen Filmhalters angebracht und von monochromatischem Röntgenlicht durchstrahlt. Da die einzelnen Kristalle in unterschiedlichster Weise orientiert sind, werden alle aufgrund der Braggschen Reflexionsbedingung möglichen gebeugten Strahlen gleichzeitig erzeugt. Letztere liegen auf Kegelmänteln, wobei die Kegelachsen mit dem einfallenden Strahl zusammenfallen (Abb. a). Auf dem ringförmig angeordneten Film erscheint dann das Debye-Scherrer-Diagramm in Gestalt von (leicht gekrümmten) einzelnen Linien (Abb. b). Anstelle eines Films wird auch ein Röntgendiffraktometer zum Nachweis verwendet.
Debye-Scherrer-Verfahren: a) Prinzip der Methode, b) Filmaufnahme.
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