Lexikon der Optik: Heliostat
Heliostat, ein Spiegelapparat, der dazu dient, das Sonnenlicht unabhängig von der Änderung des Sonnenstandes in eine konstante Richtung zu lenken.
Der H. nach August (1839) besteht aus einem mit einer Polachse in der Weise fest verbundenen Spiegel, daß erstere in der Spiegelebene liegt. Die Polachse dreht sich entgegen der Erddrehung mit halber Erdumdrehungsgeschwindigkeit, d.h. in 24 Stunden um 180°. Die Sonnenstrahlung wird konstant nach Süden reflektiert. In Verbindung mit einem zweiten Planspiegel, dem Hilfsspiegel, ist es möglich, das Sonnenlicht konstant in eine horizontale oder vertikale Richtung zu senden und mittels eines Objektivs ein Bild der Sonne zu erzeugen, das feststeht. Die Kombination eines H. nach August mit einem Hilfsspiegel bezeichnet man als Coelostat.
Die Anordnung zweier Planspiegel wurde erstmalig bei dem Sonnenturm von Sacramento Peak/USA realisiert. Die Steuerung erfolgt mittels angeschlossenem Rechner, gegebenenfalls werden Zusatzgeräte der Bilddrehung nachgeführt. Vorteilhafterweise wird der Strahlengang im Teleskopkörper und auch in den Spektrographen in Vakuum oder in einer Heliumatmosphäre geführt, um thermische Turbulenzen zu verhindern oder zu vermeiden.
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