Psychedelika: Hirn im High
In den 1950er und 1960er Jahren experimentierten Forscher und Therapeuten weltweit mit Psychedelika – in Laboren und Praxen wandten sie sowohl natürliche wie Psilocybin (aus »Zauberpilzen«) und Meskalin (aus bestimmten Kakteen) als auch künstliche wie LSD an. Sie wollten herausfinden, wie die Wirkstoffe das Bewusstsein, die Wahrnehmung und das Denken verändern – in der Hoffnung, man könne die Substanzen zur Behandlung psychiatrischer Störungen einsetzen.
Die Erkenntnisse aus dieser ersten Forschungswelle blieben nicht zuletzt durch die damals zur Verfügung stehenden Techniken zum Untersuchen der Hirnfunktionen begrenzt. Frühe Studien lieferten Anhaltspunkte dafür, dass die Drogen die Funktion des Neurotransmitters Serotonin beeinträchtigen. Bevor gezieltere Untersuchungen durchgeführt werden konnten, veränderte sich das politische Klima. In den 1970er Jahren wurde der Gebrauch von Psychedelika in vielen Ländern unter Strafe gestellt. Die meisten Wissenschaftler beendeten daraufhin Experimente mit den Substanzen. Deren neurobiologische Mechanismen blieben vorerst im Dunkeln.
In den letzten Jahren nahm das Interesse an den Drogen wieder zu. Die Fachleute, die sie heute erforschen, beschäftigen dieselben Kernfragen wie die Pioniere. Allerdings stehen ihnen viel schärfere Messinstrumente zur Verfügung…
Dieser von »Gehirn&Geist« übersetzte Artikel ist Teil von »Nature Outlook: Psychedelic Medicine«, einer redaktionell unabhängigen Beilage, die mit finanzieller Unterstützung Dritter produziert wurde.
© Springer Nature Limited
Nature 609, S. S92–S94, 2022
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