Fortpflanzung: Amerikanische Ameise verzichtet auf Männchen und Sex
Die von selbst gezüchteten Pilzkolonien lebende Mycocepurus smithii ist die erste bekannte Ameisenart, die sich ausschließlich asexuell fortpflanzt, berichten Ulrich Mueller von der University of Texas in Austin und seine Kollegen.
Die Forscher hatten 100 Kolonien an fünf verschieden Standorten gesammelt und über fünf Jahre lang im Labor beobachtet. Dabei entstanden rund 10 000 neue Königinnen und wohl 10- bis 20- mal so viele Arbeiterinnen nie aber ein einziges Männchen, ermittelten die Wissenschaftler. Zudem fehlen den Geschlechtsorganen der Königinnen Strukturen, die bei anderen Spezies eine Befruchtung der Eier mit Spermien erleichtern. Alle Nachkommen der Königinnen waren asexuell entstanden.
Nur insgesamt sieben, nicht nahe miteinander verwandte Ameisenarten bilden überhaupt Weibchen asexuell aus unbefruchteten Eiern mit doppeltem Chromosomensatz; Männchen kommen in allen diesen Arten aber gelegentlich vor. Nur sehr wenige Vielzeller verzichten völlig auf sexuelle Fortpflanzung. Theoretischen Überlegungen zufolge sollte Asexualität nur unter bestimmten Bedingungen kurzfristige Vorteile mit sich bringen, etwa, weil nicht stets zwei Geschlechter ausgebildet werden müssen. Im Lauf der Evolution dürften die Nachteile aber oft überwiegen, weil negative Mutationen in asexuell vermehrten Organismen nicht ausreichend schnell aus dem Genpool heraus selektiert werden.
Dass gerade eine Ameise wie M. smithii sich asexuell fortpflanzt, ist für Muellers Team überraschend, weil die Art sich von selbst gezüchteten Pilzkolonien ernährt, die sich ebenfalls asexuell vermehren. Bislang hatten Theorien vorhergesagt, dass anfällige Pilzklongärten durch Insektengärtner geschützt werden, die sich rasch und flexibel an immer neue Krankheitserreger anpassen können. Man vermutete, dass dazu eine sexuelle Durchmischung des Genpools der Ameisen nötig sei.
Womöglich kompensiert M. smithii den doppelten Nachteil der Asexualität von Ameise und Pilz, indem sie häufig ihre Zucht austauscht, vermuten die Ameisenforscher. Anders als vergleichbare Pilzgärtner wechselt M. smithii häufig zwischen verschiedenen nicht nahe verwandten Pilzarten als Nahrung. (jo)
Die Forscher hatten 100 Kolonien an fünf verschieden Standorten gesammelt und über fünf Jahre lang im Labor beobachtet. Dabei entstanden rund 10 000 neue Königinnen und wohl 10- bis 20- mal so viele Arbeiterinnen nie aber ein einziges Männchen, ermittelten die Wissenschaftler. Zudem fehlen den Geschlechtsorganen der Königinnen Strukturen, die bei anderen Spezies eine Befruchtung der Eier mit Spermien erleichtern. Alle Nachkommen der Königinnen waren asexuell entstanden.
Nur insgesamt sieben, nicht nahe miteinander verwandte Ameisenarten bilden überhaupt Weibchen asexuell aus unbefruchteten Eiern mit doppeltem Chromosomensatz; Männchen kommen in allen diesen Arten aber gelegentlich vor. Nur sehr wenige Vielzeller verzichten völlig auf sexuelle Fortpflanzung. Theoretischen Überlegungen zufolge sollte Asexualität nur unter bestimmten Bedingungen kurzfristige Vorteile mit sich bringen, etwa, weil nicht stets zwei Geschlechter ausgebildet werden müssen. Im Lauf der Evolution dürften die Nachteile aber oft überwiegen, weil negative Mutationen in asexuell vermehrten Organismen nicht ausreichend schnell aus dem Genpool heraus selektiert werden.
Dass gerade eine Ameise wie M. smithii sich asexuell fortpflanzt, ist für Muellers Team überraschend, weil die Art sich von selbst gezüchteten Pilzkolonien ernährt, die sich ebenfalls asexuell vermehren. Bislang hatten Theorien vorhergesagt, dass anfällige Pilzklongärten durch Insektengärtner geschützt werden, die sich rasch und flexibel an immer neue Krankheitserreger anpassen können. Man vermutete, dass dazu eine sexuelle Durchmischung des Genpools der Ameisen nötig sei.
Womöglich kompensiert M. smithii den doppelten Nachteil der Asexualität von Ameise und Pilz, indem sie häufig ihre Zucht austauscht, vermuten die Ameisenforscher. Anders als vergleichbare Pilzgärtner wechselt M. smithii häufig zwischen verschiedenen nicht nahe verwandten Pilzarten als Nahrung. (jo)
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