Merkur: Raumsonde Messenger öffnet ihre Augen
Bislang verläuft die Aktivierung der wissenschaftlichen Instrumente der Raumsonde Messenger ohne Probleme. Am 29. März, also elf Tage nach dem Einschwenken in die Merkurumlaufbahn, wurden die beiden Kameras der Sonde erstmals aktiviert und funkten erste Bilder zur Erde. Das beigestellte Bild zeigt eine Region nahe des Südpols und wurde mit der Weitwinkelkamera aufgenommen. Es ist nur eines von 364 Aufnahmen, die bei diesem Umlauf um Merkur gewonnen wurden und der Kalibrierung der Kameras und ihren Filtern dienen.
Das Bild entstand um 11:20 Uhr MESZ und erreicht einen Auflösung von 2,7 Kilometern pro Bildpunkt (Pixel). Das Zentrum des Bildes befindet sich bei einer südlichen Breite von 53,3 Grad und einer östlichen Länge von 13 Grad. Der auffällige helle Krater mit Auswurfstrahlen in der oberen Bildhälfte ist Debussy mit einem Durchmesser von 80 Kilometern. Praktisch alle Oberflächenmerkmale Merkurs sind nach einem Beschluss der Internationalen Astronomischen Union (IAU) nach Musikern und Komponisten benannt.
Südlich von Debussy wurde eine Region fotografiert, die bislang noch nicht erfasst war, siehe das beigefügte Planungsbild. Der Südpol selbst befindet sich an der Tag-und-Nachtgrenze im unteren rechten Viertel des Bildes. In den nächsten Tagen sollen die Kameras von Messenger weitere 1185 Bilder der Merkuroberfläche aufnehmen, bevor am 4. April die systematische Kartierung der Merkuroberfläche beginnt. Während der ein Jahr langen Primärmission soll Messenger rund 75 000 Bilder der Merkuroberfläche zur Erde funken.
Tilmann Althaus
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben