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Kompaktlexikon der Biologie: Ammoniak

Ammoniak, NH3, farbloses Gas von charakteristischem stechendem Geruch, das sich in Wasser unter Bildung des Gleichgewichts NH3 + H2O ⇌ NH4+ + OH- löst. Dieses liegt weitgehend auf der linken Seite, weshalb A. zu den schwachen Basen gehört. In neutralen und sauren Lösungen wird dieses Gleichgewicht durch Abfangen der OH--Ionen auf die rechte Seite verschoben, weshalb A. in zellulären System fast ausschließlich als NH4+-Kation vorliegt. A.entsteht bei der Fäulnis stickstoffhaltiger Verbindungen, als Endprodukt der biologischen Nitratreduktion und der Stickstoff-Fixierung sowie als Ausscheidungsprodukt des Stickstoffs bei ammonotelischen Tieren. In den Nierentubuli von Säugern wird A. zur Neutralisation auszuscheidender Säuren besonders aus Glutamin, aber auch aus anderen Aminosäuren gebildet. In den meisten Organen, insbesondere im Zentralnervensystem wirkt A. als starkes Zellgift, da es mit α-Ketoglutarat zu Glutamat reagiert und dadurch α-Ketoglutarat dem Citratzyklus entzieht, was zur Störung des Energiestoffwechsels führt. Die Giftigkeit von A. beruht zudem auf Verschiebungen des pH-Wertes und Schädigungen der Zellmembran. Durch Überführung von A. in die Speicher- bzw. Transportformen Asparagin und Glutamin oder durch Überführung in die Ausscheidungsformen Harnstoff, Harnsäure und Allantoin wird die Giftwirkung von A. verhindert (Ammoniak-Entgiftung). Ammoniumassimilation

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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