Kompaktlexikon der Biologie: Ammoniak
Ammoniak, NH3, farbloses Gas von charakteristischem stechendem Geruch, das sich in Wasser unter Bildung des Gleichgewichts NH3 + H2O ⇌ NH4+ + OH- löst. Dieses liegt weitgehend auf der linken Seite, weshalb A. zu den schwachen Basen gehört. In neutralen und sauren Lösungen wird dieses Gleichgewicht durch Abfangen der OH--Ionen auf die rechte Seite verschoben, weshalb A. in zellulären System fast ausschließlich als NH4+-Kation vorliegt. A.entsteht bei der Fäulnis stickstoffhaltiger Verbindungen, als Endprodukt der biologischen Nitratreduktion und der Stickstoff-Fixierung sowie als Ausscheidungsprodukt des Stickstoffs bei ammonotelischen Tieren. In den Nierentubuli von Säugern wird A. zur Neutralisation auszuscheidender Säuren besonders aus Glutamin, aber auch aus anderen Aminosäuren gebildet. In den meisten Organen, insbesondere im Zentralnervensystem wirkt A. als starkes Zellgift, da es mit α-Ketoglutarat zu Glutamat reagiert und dadurch α-Ketoglutarat dem Citratzyklus entzieht, was zur Störung des Energiestoffwechsels führt. Die Giftigkeit von A. beruht zudem auf Verschiebungen des pH-Wertes und Schädigungen der Zellmembran. Durch Überführung von A. in die Speicher- bzw. Transportformen Asparagin und Glutamin oder durch Überführung in die Ausscheidungsformen Harnstoff, Harnsäure und Allantoin wird die Giftwirkung von A. verhindert (Ammoniak-Entgiftung). Ammoniumassimilation
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