Lexikon der Chemie: Arsensulfide
Arsensulfide. Arsenmonosulfid, (AsS)4, rubinrote Kristalle oder amorphe Masse. Das monokline Gitter besteht aus As4S4-Molekülen. Man gewinnt das in der Natur als Realgar vorkommende As4S4 durch Zusammenschmelzen einer äquimolaren Mischung elementaren Schwefels und Arsens.
Arsen(III)-sulfid, Arsentrisulfid, As2S3, zitronengelbes, monoklines Kristallpulver, D. 3,43 g cm-3, F. 300 °C, Kp. 707 °C. Man gewinnt die in Wasser und Säuren schwerlösliche Verbindung durch Fällen von As3+-Ionen mit Schwefelwasserstoff. Kristallines As2S3 hat eine dem monoklinen Arsen(III)-oxid vergleichbare Schichtstruktur, in der Dampfphase liegen As4S6-Moleküle vor, die strukturell dem P4O6 oder As4O6 entsprechen. (Phosphoroxide). As2S3 löst sich in Ammoniumsulfidlösung unter Bildung von Thioarseniten gemäß As2S3 + 3 S2- → 2 AsS23-, in gelbem Ammoniumpolysulfid unter Oxidation zu Thioarsenaten: As2S3 + 3 S2- + 2 S → 2 AsS43-. In der Natur kommt As2S3 als Auripigment vor. Das reine, wegen seiner Schwerlöslichkeit ungiftige As2S3 wird als Farbpigment verwendet.
Arsen(V)sulfid, Arsenpentasulfid, As2S5, gelbes, amorphes Pulver. As2O5 ist in Wasser und Säuren schwer löslich, löst sich jedoch in Ammoniumsulfid zu Thioarsenaten.
Arsensulfide. Abb.: As4S4-Molekül.
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