Lexikon der Chemie: bleiorganische Verbindungen
bleiorganische Verbindungen, Organobleiverbindungen, zur Gruppe der elementorganischen Verbindungen gehörende Alkyl- oder Arylderivate des Blei(IV) vom Typ RnPbX4-n (X = Halogen, OR, SR u. a.) sowie deutlich seltener des Blei(III) und (II) der Typen R3Pb·, R(R2Pb)nR (n = 2, 3, usw.) und R2Pb. Von speziellem Interesse sind Bleitetraalkyle, die in komplizierter Reaktion durch Einwirkung von Organolithium- oder Grignard-Verbindungen auf Blei(II)-chlorid, z. B. 4 CH3Li + 2 PbCl2 → (CH3)4Pb + 4 LiCl + Pb, oder in direkter Synthese aus dem Alkylhalogenid und einer Blei-Natrium-Legierung gewonnen werden. Letzteres Verfahren wird angewandt zur Herstellung des Bleitetraethyls, (C2H5)4Pb, einer farblosen, wasserunlöslichen, öligen, außerordentlich toxischen Flüssigkeit, die – wie auch Bleitetramethyl – Vergaserkraftstoffen als Antiklopfmittel zugesetzt wird, wobei diese Verwendung stark rückläufig ist.
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