Lexikon der Chemie: Exoproteine
Exoproteine, Eiweiße, die aus pro- und eukaryotischen Zellen sekretiert werden. E. haben am N-terminalen Ende (in ihrer Prä-Proteinform) ein – meist hydrophobes – Signalpeptid (18 bis 35 Aminosäuren), das zum Transport des E. durch die Membran erforderlich ist und beim Ausschleusen durch proteolytische Spaltung entfernt wird (Signalhypothese). Zahlreiche Proteine aus Eukaryoten werden im Verlauf der Sekretion (z. B. aus dem endoplasmatischen Reticulum) weiter modifiziert (z. B. glycosyliert).
Die verschiedenen Mikroorganismen besitzen unterschiedlich viele natürliche E. Während das in der Gentechnik am häufigsten verwendete Bakterium Escherichia coli nur wenige E. besitzt, bilden Bakterien der Gattung Bacillus (z. B. B. subtilis) zahlreiche E. Zur Expression eukaryotischer E. (z. B. Interferon) in Bakterien wurden Genfusionen konstruiert, die zu hoher Sekretion nach exaktem Abspalten des Signalpeptids führten. Die Ausscheidung eines klonierten Genproduktes ins Medium erleichtert wesentlich die Isolierung und Reinigung des Proteins.
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