Lexikon der Chemie: Francium
Francium, Symbol Fr, radioaktives chem. Element aus der I. Hauptgruppe des Periodensystems (Alkalimetalle); Z 87, Massenzahlen der bisher bekannten 20 Isotope 104 bis 224 (außer 216) mit Halbwertszeiten von einigen Millisekunden bis zu wenigen Minuten. Das langlebigste Isotop ist 223Fr (Halbwertszeit 22 Minuten), und nur dieses ist in der Natur nachweisbar; Wertigkeit I, F. 27 °C, Kp. 677 °C. Die Gesamtmenge des auf der Erde vorkommenden F. wird auf etwa 30 g geschätzt. F. entsteht in einem Abzweig des natürlichen radioaktiven Zerfalls des Actiniums, das neben der β-Emission zu Thorium zu etwa l % unter α-Zerfall in F. übergeht, das seinerseits wiederum unter β-Strahlung Radium bildet: 28297Ac(-,24He)28273Fr(-,β-)22883Ra. Das Isotop 221 kommt als Glied der künstlichen radioaktiven Neptuniumzerfallsreihe vor und zerfällt mit einer Halbwertszeit von 4,8 Minuten in Astat: 22871Fr(-,42He) 21857At.
Die künstliche Gewinnung sehr kleiner Mengen F. gelingt durch Beschuß von Thorium mit Protonen oder von Radium mit Neutronen. Als F.-Verbindungen sind ein schwerlösliches Perchlorat FrClO4 und Hexachloroplatinat Fr2PtCl6 bekannt.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.