Lexikon der Chemie: Sulfide
Sulfide, 1) binäre Verbindungen des Schwefels, die diesen in der Oxidationszahl -2 enthalten. Die Metallsulfide sind als Salze der zweibasigen Säure Schwefelwasserstoff H2S aufzufassen. Dementsprechend werden zwei Reihen von Salzen gebildet, die primären S., saurenS., Hydrogensulfide, MI2HS, und die sekundären S., neutralen S., normalen S., MI2S. Weitgehend ionische S. werden von den elektropositiven Elementen gebildet, z. B. Na2S, CaS, Al2S3. Die Übergangsmetallsulfide weisen bereits beträchtliche kovalente Bindungsanteile auf. Die Nichtmetallsulfide sind kovalenter Natur, z. B. H2S, CS2 P4S10. Das Sulfid-Ion S2- ist eine starke Base (pKB = 1,1) (Schwefelwasserstoff). Einige S. reagieren mit Schwefel in Lösung oder in der Schmelze zu Polysulfiden, andere vereinigen sich mit überschüssigen Sulfid-Ionen zu komplexen Thiosalzen, z. B. Sb2S5 + 3 Na2S → 2 Na3SbS4. Man gewinnt die S. durch Zusammenschmelzen der Elemente, z. B. Fe + S → FeS, durch Reduktion von Sulfaten, z. B. CaSO4 + 4 C → CaS + 4 CO, oder durch Fällung mit H2S aus den jeweiligen Metallsalzlösungen. S. sind in der Natur weit verbreitet, sie werden als Blenden, Glanze oder Kiese bezeichnet, z. B. Kupferkies (Chalkopyrit) CuFeS2, Bleiglanz (Galenit) PbS, Zinkblende (Sphalerit) ZnS.
2) organische S., Thioether.
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