Lexikon der Chemie: Sulfinol-Verfahren
Sulfinol-Verfahren, ein Verfahren zur Entfernung saurer Bestandteile (Kohlendioxid, Schwefelwasserstoff und Kohlenoxidsulfid) aus Erdgas, Ferngas und Synthesegas. Aus dem Rohgas werden dabei im Gegenstrom unter Druck mit einem Lösungsmittelgemisch aus Sulfolan und Diisopropanolamin in einer Absorptionskolonne die sauren Bestandteile ausgewaschen (Abb.).
Sulfinol-Verfahren. Abb.: Schema einer Gasreinigungsanlage.
Das gereinigte Gas wird am Kopf der Absorptionskolonne abgezogen und der Weiterverarbeitung zugeführt. Die Abtrennung der sauren Bestandteile aus dem Lösungsmittel erfolgt durch Entspannung auf Normaldruck, wobei ein Teil als Entspannungsgas entweicht. Der Hauptteil der sauren Gase wird in einer Austreiberkolonne entfernt und das Lösungsmittelgemisch in die Absorptionskolonne zurückgeführt. Aus den sauren Gasen der Entspannungsstufe und der Austreiberkolonne kann man im Claus-Ofen Schwefeldioxid gewinnen.
Der wesentliche Vorteil der S. besteht darin, daß auch Kohlenoxidsulfid aus dem Rohgas entfernt wird und keine Konvertierung wie beim Sulfosolvan-Verfahren erforderlich ist.
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