Lexikon der Chemie: Zinkblendetyp
Zinkblendetyp, Zinkblendestruktur, ein verbreiteter Strukturtyp für Verbindungen der allgemeinen Zusammensetzung AB. Das Mineral Zinkblende (Zinksulfid ZnS) besitzt ein Kristallgitter, in dem beide Atomsorten kubisch flächenzentrierte Teilgitter bilden, die in Richtung der Elementarwürfeldiagonalen um ein Viertel deren Betrages gegeneinander versetzt sind. Die Struktur kann auch als eine kubisch dichteste Kugelpackung von Schwefelatomen mit alternierender Besetzung der tetraedrischen Hohlräume durch die Zinkatome betrachtet werden. Jedes Atom ist tetraedrisch von 4 Atomen der anderen Sorte umgeben (Abb.). Im Z. kristallisieren Verbindungen mit einem kleinen Radienquotienten, er liegt im Idealfall im Bereich rA/rB = 0,225 bis 0,414. Die Bindungskräfte im Kristallgitter stellen einen Übergangstyp zwischen ionogener und kovalenter Bindung dar, viele Verbindungen sind Halbleiter. Beim Z. tritt häufig die Erscheinung der Polytypie auf. Im Z. können auch Verbindungen mit komplizierterer Zusammensetzung kristallisieren, indem die Zn-Atome in geordneter oder auch statistischer Weise durch andere Atome ersetzt sind. So stellt der Chalkopyrittyp (nach dem Mineral Chalkopyrit CuFeS2 benannt) ein Derivat des Z. dar, wobei die Metallatomplätze abwechselnd von zwei verschiedenen Atomsorten besetzt sind, z. B. Cu/Fe, Zn/Ge, Ag/Al. Werden alle Gitterpositionen im Z. von nur einer Atomart besetzt, so spricht man vom Diamanttyp. Der Z. ist eng mit dem Wurtzittyp verwandt, in dem Zinksulfid gleichfalls kristallisieren kann (Polymorphie).
Zinkblendetyp
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