Lexikon der Ernährung: Caeruloplasmin
Caeruloplasmin, Ferrooxidase I, Eisen(II):Sauerstoff-Oxidoreduktase, (EC 1.16.3.1), fälschlich auch Coeruloplasmin (lat. caeruleus, dunkelblau) ein blau gefärbtes Glycoprotein aus der α2-Globulin-Fraktion des Blutserums (Referenzbereich 15–60 mg / dl). C. ist ein Einkettenprotein (Mr 160 kDa) mit Sequenzhomologie zur A-Domäne des Faktors VIII der Blutgerinnung. C. ist für die Speicherung und den Transport von Kupfer verantwortlich, wird in den Hepatocyten ins Blut und von den Cholangiocyten der Gallengänge in die Gallenflüssigkeit abgegeben. Etwa 95 % des im Serum enthaltenen Kupfers sind an C. gebunden, den verbleibenden Anteil bindet Albumin. Letzteres transportiert das im Dünndarm resorbierte Kupfer zur Leber, wo es in C. eingebaut wird. C. gehört zu den Akute-Phase-Proteinen und ist verantwortlich für die Erhöhung der Serum-Kupfer-Konzentrationen bei Entzündungen. Eine Erkrankung, die auf mangelndem Kupfereinbau in C. beruht, ist der Morbus Wilson, bei dem Kupfereinlagerungen in Geweben zum Tod führen können. C. zählt neben den ebenfalls kupferhaltigen Enzymen Laccase und Ascorbat-Oxidase zu den Oxidoreduktasen. C. fungiert als Antioxidans (Inhibitor der Lipidperoxidation) und oxidiert Fe(II) zu Fe(III), das durch Ferritin komplexiert werden kann (Fe[II] begünstigt die Bildung toxischer Sauerstoffradikale). C. oxidiert außerdem Adrenalin, Noradrenalin und Serotonin.
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