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Lexikon der Optik: Modulationsübertragungsfunktion

Modulationsübertragungsfunktion, 1) allgemeinoptische Übertragungsfuntion.

2) M. des Auges, Modulationstransferfunktion des Auges, mathematische Darstellung der Übertragungseigenschaften des Auges. Die M. des Auges kann in drei Komponenten zerlegt werden.

a) Der optische Anteil wird durch die Abbildung des Auges (Linse, Hornhaut, Pupille) bestimmt. Er ist abhängig vom Pupillendurchmesser. Bei Durchmessern von 2 mm ist die optische Abbildung beugungsbegrenzt. Mit zunehmendem Pupillendurchmesser nimmt die Begrenzung der Abbildungsqualität durch die Aberrationen des Auges zu (Abb. 1 und 2; Abb. 3 zu optische Übertragungsfunktion).

b) Der retinale Anteil (Abb. 2) wird durch Streuung des Lichtes auf dessem Wege durch die Netzhaut zu den auf ihrer Rückseite gelegenen Rezeptoren bestimmt. Es kommt zu einer Beeinträchtigung der Übertragung hoher Ortsfrequenzen.

c) Der neuronale Anteil (Abb. 2) zeigt einen Gipfel bei mittleren Ortsfrequenzen (ca. 5 Perioden pro Grad). Er wird durch die neuronalen Verarbeitungsschritte in der Netzhaut und den höheren Strukturen des visuellen Systems bestimmt.

Die psychophysisch gemessene Kontrastempfindlichkeitsfunktion ergibt sich aus der Multiplikation der drei Komponenten der M.



Modulationsübertragungsfunktion 1: Helligkeitsverteilung des Linienbildes (Linienbildfunktion L) des menschlichen Auges mit dem Pupillendurchmesser als Parameter. Die gestrichelten Kurven stellen den beugungsbedingten Anteil dar. Bei kleinen Pupillendurchmessern dominieren die Beugungseinflüsse, während bei größeren die Abbildungsfehler des Auges überwiegen (nach Campbell und Gubisch, J. Physiol. 186, 558, 1966).



Modulationsübertragungsfunktion 2: Zerlegung der Modulationsübertragungsfunktion des Auges in eine optische Komponente To (a) bei Pupillendurchmessern von 2 bzw. 6 mm, eine retinale Komponente Tr (b) und eine neuronale Komponente Tn (c). Die psychophysische Kontrastempfindlichkeitsfunktion ergibt sich aus der multiplikativen Hintereinanderschaltung der 3 Teilkomponenten (nach Kern, Bildverarbeitung durch das visuelle System, Fachbereich Messen-Steuern-Regeln 8, Springer Verlag, Heidelberg 1982).

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