Lexikon der Optik: Munsellsches Farbensystem
Munsellsches Farbensystem, ein Farbensystem, das die Grundlage zahlreicher Teste zur Prüfung des Farbensehens bildet. Die Anordnung der Farben erfolgt im M. F. auf einem Zylinder (Abb. 1). Die Zylinderachse repräsentiert die verschiedenen Helligkeitswerte. Dem unteren Ende der Zylinderachse kommt der Wert "Schwarz" zu, dem oberen Ende der Wert "Weiß". Dazwischen liegen Grauwerte. Die Helligkeitsskala ist in 11 Ebenen gegliedert, so daß der Farbenzylinder 11 Ebenen hat. In der Munsellschen Notation heißen die Helligkeitswerte "value". Auf dem Zylindermantel sind die Farbtöne, die nach A. H. Munsell als "hue" bezeichnet werden, dargestellt. Der Zylindermantel wird in 10 parallel zur Zylinderachse angeordnete Segmente mit folgenden Farben unterteilt (s. Farbtafel ): Rot (R), Gelbrot (YR), Gelb (Y), Gelbgrün (GY), Grün (G), Blaugrün (BG), Blau (B), Purpurblau (PB), Purpur (P) und Purpurrot (PR). Jedes Segment ist wiederum in 10 Teile unterteilt, wobei die Segmentnummer dem Farbnamen vorgesetzt wird (Abb. 2). Insbesondere kennzeichnet 5 den mittleren Farbton eines Segmentes. Der Radius des Zylinders symbolisiert die Sättigung einer Farbe ("chroma"). Die Sättigung wird anhand einer von 0 bis 14 laufenden Skala angegeben. Chroma 0 ist der zur Zylinderebene gehörende Grauwert, Chroma 14 die Maximalsättigung auf dem Zylindermantel. Eine Farbe wird im M. F. beispielsweise wie folgt angegeben: 5G/2/8; dies ist ein mittleres Grün, das schwach gesättigt (chroma 2) und hell (value 8) ist. Das M. F. bildet unter anderem die Grundlage des Munsell-Farnsworth-100-Hue-Testes, des Farnsworth-Panel-D-15-Testes sowie des Lanthony-D-15-Testes.
Munsellsches Farbensystem 1: Munsellscher Farbenraum (schematisch).
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