Kompaktlexikon der Biologie: Folsäure
Folsäure, Pteroylglutaminsäure, ein in der Natur weit verbreitetes Vitamin des B2-Komplexes, das aus 6-Formylpterin, p-Aminobenzoesäure (4-Aminobenzoesäure) und L-Glutaminsäure aufgebaut ist ( vgl. Abb. ). Die Salze heißen Folate. F. findet sich vor allem in Leber, Hefe und Blattgemüse. Die biochemisch aktive Form der F. ist die Tetrahydrofolsäure (FH4), die als Coenzym von Enzymen Einkohlenstoffkörper überträgt, wobei die an FH4 gebundenen Kohlenstoffeinheiten entweder oxidiert oder reduziert werden können. Folsäuremangel tritt weniger als Folge ungenügender Aufnahme, sondern meist als Folge einer gestörten Verwertung auf. Sie verursacht bei Säugern Wachstumsschwäche und verschiedene Formen der Blutarmut (Anämie). F. beugt in der Embryonalentwicklung Hemmungsmissbildungen (wie z.B. Spina bifida) vor. Folsäureantagonisten, die spezifisch die Folsäuresynthese hemmen, werden therapeutisch in der Krebstherapie als Cytostatika sowie als bakterizide Chemotherapeutika genutzt.
Folsäure: Biosynthese der Folsäure aus 6-Formylpterin und N-(4-Aminobenzoyl)-L-glutaminsäure
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