Kompaktlexikon der Biologie: Fossilien
Fossilien, Versteinerungen, im Gestein erhaltene Reste fossilier Organismen und deren Lebensspuren (Spurenfossilien), wie Kotsteine, Fußabdrücke, Fress- und Kriechspuren, in abgestufter Vollständigkeitund Erhaltung. Ein Körperfossil weist noch Weichteile (selten) oder körpereigene Hartteile auf. Nach deren Auflösung kann ein Abdruck, Steinkern oder Skulptursteinkern (Fossilisation) entstehen. Chemofossilien sind Reste organischer Substanzen (nachgewiesenes Alter bis 3,2 Mrd. Jahre). Weiterhin unterscheidet man allochthone F., also F. von Tieren, deren Lebensräume oft weit entfernt vom Fundort des Fossils lagen, und aus denen sie durch Wasserströmungen oder Erosion verfrachtet wurden (z.B. Bernstein), sowie autochthone F., bei denen Fundort und Einbettungsort übereinstimmen. Bestimmte Arten, die für eine bestimmte Zeit eine besonders weite räumliche Verbreitung hatten, werden als Leitfossilien für die Charakterisierung der geologischen Schicht ihres Fundortes genutzt. Nach der Größe unterscheidet man zwischen Makrofossilien, die mit bloßem Auge sichtbar sind, Mesofossilien, die in Mikroproben beim Schlämmen zwischen 0,3 und 3 mm anfallen, bzw. eine Kleinfauna im Größenbereich von 1-10 mm, weiterhin Mikrofossilien (Größe zwischen 0,05 und 2 mm), die man nur durch Schlämmen mit entsprechenden Sieben erhält und schließlich Nanofossilien, die kleiner als 0,05 mm und i.d.R. nur bei entsprechender Vergrößerung unter dem Mikroskop erkennbar sind. Durch Verwitterung und Diagenese können schließlich auch den F. ähnliche Gebilde entstehen, die dann als Pseudo-F. oder Schein-F. bezeichnet werden
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