Kompaktlexikon der Biologie: Taranteln
Taranteln, im Mittelmeergebiet verbreitete, große Wolfsspinnen (Lycosidae) der Gatt. Lycosa; T. erreichen eine Körperlänge von fast 3 cm und zeigen eine Musterung mit den Farben Braun, Beige und Schwarz. T. leben in Erdröhren; am Eingang befinden sich meist trockene Pflanzenteile, die wie ein Schornstein angeordnet sind. Nachts verlassen sie die Wohnröhre und gehen auf Beutefang. Der schmerzhafte Biss der T. gilt seit dem Altertum zu Unrecht als besonders gefährlich. Ihren Namen haben die T. von der süditalienischen Stadt Tarent (Apulien). Dort trat im Mittelalter der so genannte Tarantismus auf: angeblich Gebissene (meist fahrende Leute) tanzten „zur Heilung“ bis zum Zusammenbruch („Tarantella“). Dieses Verhalten war wahrscheinlich an die mitleidige Landbevölkerung gerichtet, welche die „Kranken“ danach für eine Weile aufnahm und verköstigte.
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