Lexikon der Chemie: Aminozucker
Aminozucker, Monosaccharide, bei denen eine oder mehrere alkoholische Hydroxygruppen durch Aminogruppen ersetzt sind. Die freien A. sind relativ stark basisch und nicht mehr stabil. A. kommen nur glycosidisch gebunden, vor allem in Tieren und Mikroorganismen, vor. Bis auf einige basisch reagierende A.-Glycoside der Mikroorganismen, zu denen Streptomycin und andere Aminoglycosidantibiotika gehören, liegt die Aminogruppe der A. als N-Acetyl- oder seltener auch N-Sulfurylgruppe vor. Beide reagieren nicht mehr basisch. In Tieren verbreitet sind vor allem Derivate der 2-Amino-2-desoxyhexosen, z. B. D-Glucosamin, D-Galactosamin und D-Mannosamin. Diese A. sind Bausteine von Polysacchariden, z. B. des Chitins, der Mucopolysaccharide, der Blutgruppensubstanzen sowie zahlreicher Glycoproteine. In Mikroorganismen finden sich neben 2-Amino-2-desoxyhexosen auch methylierte A. sowie 3-Amino-3-desoxy-, 6-Amino-6-desoxy- und 2,6-Diamino-2,6-didesoxyzukker. A. sind unter anderem Bausteine der bakteriellen Zellwand (Murein). Zu den A. gehört auch die Neuraminsäure.
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