Lexikon der Chemie: Gußeisen
Gußeisen, Eisen-Kohlenstoff-Legierungen mit etwa 2 bis 4 % Kohlenstoff, Silicium und ähnlichen Komponenten, deren Formgebung durch Warm- und Kaltverformung nicht möglich ist, sondern durch Gießen und spanabhebende Bearbeitung vorgenommen wird. G. zeichnet sich durch hohe Druckfestigkeit aus, weist aber geringe Dehnbarkeit und Elastizität auf. Nach dem Aussehen des Bruches unterscheidet man weißes, meliertes und graues G. Die schnelle Abkühlung hat die Bildung von metastabilem Zementit Fe3C zur Folge (Temperguß, Hartguß), während die langsame Abkühlung zu stabiler Gefügeausbildung unter Graphitausscheidung führt (G. zweiter Schmelzung, Grauguß). G. erster Schmelzung wird aus der Hochofenschmelze gewonnen. Die Gußhaut bewirkt eine relativ hohe chem. Resistenz des G., die durch Legierungszusätze, wie Silicium und Nickel, noch wesentlich erhöht werden kann.
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