Lexikon der Chemie: Ionen
Ionen, elektrisch geladene Atome, Atomgruppen oder Moleküle. Sie können ebenso wie die Elektronen Träger des elektrischen Stromes sein (Ionenleiter). Ionen entstehen aus neutralen Teilchen durch Abgabe oder Aufnahme von Elektronen. Erstere sind positiv geladen und heißen Kationen, letztere negativ und man nennt sie Anionen. Ein relatives Maß für die Größe eines I. ist der Ionenradius. Für viele Elemente existieren I. in mehreren Ladungsstufen (Ionenwertigkeit).
Kationen werden durch ein hochgestelltes Plus, z. B. Na+, Anionen durch ein hochgestelltes Minus, z. B. Br- gekennzeichnet. Bei mehrwertigen I. wird dem entsprechenden Zeichen die betreffende Zahl vorangestellt, z. B. Fe3+, SO42-.
Die Bildung der I. erfolgt entweder durch Dissoziation oder einerseits durch Ionisierung unter Zufuhr (Kationen) von Energie, der Ionisationsenergie, andererseits durch Anlagerung eines Elektrons unter Freisetzung (Anionen) von Energie, der Elektronenaffinität. Die Energien werden in Elektronenvolt gemessen und sind abhängig von der Art des Atoms bzw. Moleküls und der Zahl der abgetrennten bzw. angelagerten Elektronen. In verd. Lösung liegen viele Stoffe völlig ionisiert vor. Salze in festem Zustand bilden meist ein Ionengitter (Gittertyp). In den festen Stoffen vermittelt die elcktrostatische Anziehung zwischen den Ionen sehr starke Bindungskräfte (Ionenbindung, chemische Bindung).
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