Lexikon der Chemie: Quecksilberlegierungen
Quecksilberlegierungen, Amalgame, Legierungen des Quecksilbers mit zahlreichen Metallen. Q. nehmen unter den Legierungen eine Sonderstellung ein, da sie bei Raumtemperatur nicht nur fest, sondern auch plastisch oder flüssig sein können. Flüssige Q. sind echte Lösungen der Legierungselemente in Quecksilber. Plastische Q. sind Suspensionen fester Partikeln in Quecksilber oder gesättigte Quecksilberlösungen. Feste Q. sind intermetallische Phasen, häufig im Gemisch mit Legierungspartnern oder deren Mischkristallen. Einige Übergangsmetalle, z. B. Eisen, sind nicht zur Amalgambildung befähigt. Technisch wichtige Q. sind Zinn-Kupfer-Edelmetall-Amalgame (Dentallegierungen), Gold-, Silber- oder Zinnamalgame für Vergoldungen, Versilberungen und Spiegelherstellung, Thalliumamalgame zur Erweiterung des Meßbereiches von Quecksilberthermometern bis -58 °C und das sich bei der Chloralkalielektrolyse nach dem Amalgamverfahren als Zwischenprodukte bildende Natriumamalgam. Alkali- und Zinkamalgame dienen im chem. Laboratorium als Reduktionsmittel.
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