Lexikon der Ernährung: Neuronen
Neuronen, Nervenzellen, Ganglienzellen, Eneuron(e)s, neurocytes, wichtigster Zelltyp des Nervensystems mit charakteristischem Aufbau: Ein Zellkörper / leib (Pericaryon, Soma), von dem eine teilweise sehr lange Nervenfaser (Neurit, Axon), die in synaptische Endknöpfe endet, ausgeht. Die Nervenfaser kann von einer Markscheide aus Myelin umgeben sein. Die Nervenfaser leitet Informationen zu anderen Zellen weiter. Vom Zellleib ausgehende kürzere Fortsätze werden als Dendriten bezeichnet. Sie dienen der Aufnahme von Information von anderen Zellen. Dieser Grundaufbau kann abhängig von der Nervenzellfunktion zahlreichen Abwandlungen unterliegen (Sinneszellen). Nerven sind Bündel von Axonen zahlreicher N.
Für die Funktion der N. zentral ist die Fähigkeit zur Weiterleitung von lokal begrenzten Änderungen des Membranpotenzials als sog. Aktionspotenzial entlang des Axons. Innerhalb des Axons ist außerdem ein Stofftransport in beide Richtungen möglich. Neben physiologischen Funktionen (Transport von Stoffwechsel-Intermediaten, Neurotransmittern) spielt dieser auch bei der Ausbreitung von Krankheitserregern (z. B. Poliviren) oder Giften (z. B. Tetanustoxin) eine Rolle.
N. sind auf Glucose als Energielieferant angewiesen. In längeren Fastenperioden können Ketonkörper umgesetzt werden (Gehirnstoffwechsel). Mangelversorgung z. B. durch beeinträchtige Blutzirkulation führt zu Schädigungen der Myelinscheiden und Axondegeneration, die bei schwerer Ausprägung zum irreversiblen Funktionsaufall der N. führen (autonome diabetische Neuropathie; periphere Neuropathie; Schlaganfall).
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