Lexikon der Ernährung: Schlaganfall
Schlaganfall, Apoplexie, Apoplexia cerebri, apoplektischer Insult, Gehirnschlag, Cerebralinfarkt, Estroke, schwerste Form akuter cerebraler Durchblutungsstörungen (cerebrovaskuläre Erkrankungen) mit neurologischen Ausfällen. Man unterscheidet den ischämischen S. (ca. 85 % der Fälle) und den hämorrhagischen Insult (ca. 15 % der Fälle). Dem ischämischen S. liegen arteriosklerotische Veränderungen der Hirngefäße zugrunde, wobei dann entweder lokale Thrombosen oder Thromboembolien (Gefäßverschluss durch einen verschleppten Thrombus), zum Gefäßverschluss und zum plötzlichen Sauerstoffmangel des betroffenen Hirnbezirks führen. Der hämorrhagische Insult wird durch eine intracerebrale Blutung hervorgerufen, die durch ein geplatzes Hirngefäß häufig in Folge von Aneurysmen (angeborene oder krankheitsbedingte arterielle Gefäßerweiterungen durch Veränderungen der Gefäßwand) verursacht wird.
Schwere und Dauer der Symptomatik hängen von der Lokalisation, dem Ausmaß und Ablauf der cerebralen Ischämie ab. Es werden vier Stadien unterschieden:
1. transitorisch-ischämische Attacke (TIA), eine kurzfristige Hirnischämie, bei der sich die Symptome spätestens nach 24 h zurückgebildet haben;
2. prolongiertes reversibles ischämisches neurologisches Defizit (PRIND), mit Symptomen, die länger als 24 h anhalten, sich aber schließlich vollständig zurückbilden;
3. partiell reversible ischämische neurologische Symptomatik (PRINS), charakterisiert durch Symptome, die sich nur unvollständig oder gar nicht zurückbilden;
4. kompletter Hirninfarkt, gekennzeichnet durch eine neurologische Symptomatik, die sich nur sehr wenig oder gar nicht zurückbildet bzw. zum Tode führt. Charakteristisch sind Sensibilitätsstörungen, Sprachstörungen bis zur Aphasie und Halbseitenlähmung.
Die wichtigsten beeinflussbaren Risikofaktoren insbesondere für den ischämischen Schlaganfall sind Hypertonie, Zigarettenrauchen (Nicotin), Hyperlipoproteinämie, Diabetes mellitus, Übergewicht, insbesondere abdominale Adipositas, und erhöhte Plasmakonzentration von Homocystein. Auch Patienten mit Herzerkrankungen (u. a. Herzinfarkt, Linksherzhypertrophie, Endocarditis) sind stärker gefährdet, ebenso besteht eine erbliche Prädisposition.
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