Lexikon der Neurowissenschaft: Anatomie
Anatomiew [von griech. anatome = Zerschneidung], E anatomy, die Lehre vom Bau der Organismen; wird im allgemeinen als Teilgebiet der Morphologie angesehen und in mehrere Arbeitsgebiete untergliedert. Prinzipiell versucht man durch Zergliederung des tierischen bzw. menschlichen Körpers Einblick in die Gestalt, Lage, Bau und Beschaffenheit der Körperteile, Organsysteme, Organe, Gewebe und Zellen zu erhalten. Im Gegensatz zur Anatomie des gesunden Körpers beschäftigt sich die pathologische Anatomie mit den krankhaften Veränderungen der Körperteile. Der makroskopischen Anatomie, die ohne optische Hilfsmittel arbeitet, steht die Lupe, Lichtmikroskop und Elektronenmikroskop einsetzende mikroskopische Anatomie gegenüber, die den Feinbau der Organe, Gewebe und Zellen bis zu den Makromolekülen hinunter erforscht und den Anschluß an die Biochemie knüpft. Über die beschreibende Anatomie versucht die systematische Anatomie nach entwicklungsgeschichtlichen, funktionellen und die Anatomie verschiedener Organismen vergleichenden Gesichtspunkten die Organe, Gewebe und Zellformen des Körpers zu höheren Systemen zusammenzufassen. Die topographische Anatomie befaßt sich mit den Lageverhältnissen der Organsysteme, Organe und Körperteile zueinander. Die vergleichende Anatomie versucht die Verschiedenheiten, Gleichwertigkeiten, Funktionsänderungen und die damit einhergehenden Abwandlungen und Übergänge der Organe, Organsysteme und Gewebe im Vergleich verschiedener Organismengruppen herauszuarbeiten und ist daher eine wichtige Teildisziplin der Evolutionsbiologie. In der anatomischen Wissenschaft hat man sich schon 1895 auf eine international einheitliche Nomenklatur festgelegt, die jeweils entsprechend den Bedürfnissen und Fortschritten dieses Wissenschaftszweiges angepaßt und ausgebaut wird. Neuroanatomie.
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