Lexikon der Optik: Bewegungswahrnehmung
Bewegungswahrnehmung, Wahrnehmung einer realen oder scheinbaren Bewegung eines Objektes. Die B. kann durch die Bewegung des Bildes auf der Netzhaut oder, wenn das Objekt ruht, durch Bewegung der Augen hervorgerufen werden.
Die Bewegungswahrnehmungsschwelle ist die geringste Geschwindigkeit oder Bewegungsamplitude eines Objektes, die zur Wahrnehmung seiner Bewegung führt. Bewegungen werden erkannt, wenn das bewegte Objekt eine Mindestgeschwindigkeit von 1 bis 2 Winkelminuten pro s erreicht. Voraussetzung ist der Vergleich mit einem ruhenden Objekt in der Umgebung des bewegten Objektes. Fehlt diese Vergleichsmöglichkeit, so erhöht sich die Bewegungswahrnehmungsschwelle. Die periphere Netzhaut reagiert empfindlicher auf Bewegungen als auf die zentrale Geschwindigkeit. Überschreitet die Geschwindigkeit einen Höchstwert, der je nach Leuchtdichte zwischen 150° und 350° pro s liegt, so wird das bewegte Objekt nicht mehr erkannt.
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