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Lexikon der Biochemie: Leptin

Leptin, OB-Protein,hOB, ein aus 145 Aminosäureresten mit einer Disulfidbrücke aufgebautes Protein, das als Signalmolekül für die Erhaltung des Körpergewichts Bedeutung zu haben scheint. L. und Mutantenformen stehen in Verbindung mit Adipositas (OB für Obesitas, Fettleibigkeit) und Typ II Diabetes. Es tritt mit Rezeptoren auf Gehirnzellen des bogenförmigen Kerns in Wechselwirkung, wodurch die Freisetzung von Neuropeptid Y unterdrückt wird. Injektion von L. in obese Mäuse führt zur Verminderung des Körpergewichts und zur Korrektur des Diabetes-Status der Versuchstiere. Rezeptoren des L. und verschiedene Spleißvarianten wurden kloniert und zeigen Sequenzhomologien zur Klasse I Cytokin-Rezeptorfamilie. Vorausetzung für die Wirkung ist, dass eine hinreichende Konzentration an L. im ZNS vorhanden ist. L. zeigt etwa 67% Sequenzhomologie beim Vergleich verschiedener Spezies, wie Mensch, Gorilla, Schimpanse, Rhesusaffe, Hund, Kuh, Schwein, Ratte und Maus. NMR-Studien an Mäuse-L. (146 AS; eine Disulfidbrücke) führten zur Annahme, dass es eine Vier-Helix-Bündel-Struktur ausbildet, wobei die Länge der Helices und das Disulfidmuster Übereinstimmungen mit der short-helix-Cytokinfamilie erkennen lassen. Im Gegensatz hierzu wird L.-E100 der long-helix-Cytokin-Familie zugeordnet. Die Rezeptoren dieser Cytokine gehören zur IL-6-Rezeptor-Subfamilie, die gp130 als eine Komponente der Signal-Transduktion in ihrem Rezeptorkomplex verwendet. [M.A. Pelleymounter et al. Science269 (1995) 540; J.L. Halaas et al. Science269 (1995) 543; F. Zhang et al. Nature387 (1997) 206; A.D. Kline et al. FEBS Lett. 407 (1997) 239]

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