Lexikon der Biochemie: Haptene
Haptene, partielle bzw. unvollständige Antigene. Es handelt sich entweder um chemisch definierte Moleküle, z. B. Dinitrophenol, oder um einen Teil der Molekülstruktur eines Antigens. Sie binden spezifisch an die korrespondierenden Antikörper (Immunglobuline), sie können aber keine Immunantwort (d. h. Antikörperbildung) auslösen, wenn sie nicht an ein Carrier-Protein gebunden sind. Nach der parenteralen Applikation eines proteingekoppelten H. produziert der Körper zwei spezifische Antikörper, einen gegen das Protein und einen gegen das gebundene H. (haptenspezifische Antikörper). Die Halb-H. wirken als Antigene, jedoch ohne dass eine Präzipitation auftritt.
Eines der wirksamsten H. ist ein Glycolipid aus tierischen Organen, das Forsman-H. Das Forsman-H. des Pferdes ist N-Acetyl-α-galactosaminyl-N-acetyl-β-galactosaminyl-(1-3)-[galactosyl-(1-4)]2-glucosyl-ceramid. Eine enzymatische Entfernung der terminalen GalNAc-Gruppe zerstört die Forsman-Antigenwirkung. Das Forsman-Antigen, das sich aus dem Forsman-H. und einem spezifischen Protein zusammensetzt, induziert die Bildung von Hämolysin.
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