Lexikon der Biochemie: Melanostatin
Melanostatin, Melanotropin-Freisetzung inhibierendes Hormon, MRIH, MIH, MIF (engl. melanotropin release inhibiting hormone bzw. factor), die Freisetzung von Melanotropin hemmendes Hormon. Mit dem C-terminalen Tripeptidamid, H-Pro-Leu-Gly-NH2 des Oxytocins wurde eine Sequenz für das M. vorgeschlagen. M. inhibiert die Freisetzung von α-MSH in der Hypophyse. Als ein schwacher μ-Rezeptorantagonist verhindert es die antinociceptive Aktivität von Morphin, β-Endorphin oder Morphiceptin. M. reduziert Aggression, verhindert eine durch Morphin oder Alkohol induzierte Toleranz und erhöht die Affinität von Dopamin-Antagonisten zu Dopamin-Rezeptoren. Einige der ZNS-Effekte scheinen über Dopamin-Rezeptoren vermittelt zu werden. M. und einige Analoga verursachen antidepressive Wirkungen, erhöhen die Lernfähigkeit und werden zur Behandlung der Parkinsonschen Krankheit eingesetzt. [N-Me-D-Leu2]MRIH (Pareptide) verstärkt z.B. L-DOPA-induzierte Verhaltensmuster, zeigt antidepressive Aktivität und wird zur Behandlung der Parkinsonschen Krankheit verwendet.
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