Lexikon der Chemie: Eisenkomplexe
Eisenkomplexe, Koordinationsverbindungen des Eisens bei Dominanz oktaedrischer Eisen(II)- und Eisen(III)-Komplexe, die in Abhängigkeit von der Feldstärke der Liganden (Ligandenfeldtheorie) meist dem high-spin-Typ, z. B. [Fe(H2O)6]n+ (n = 2, 3), seltener dem low-spin-Typ, z. B. [Fe(CN)6]n- (n = 4, 3), zuzuordnen sind. Relativ stabil sind auch tetraedrische Eisen(III)-Komplexe, wie [FeCl4]-, während tetraedrische Eisen(II)-Komplexe, wie [FeCl4]2-, nur in nichtwäßrigem Medium darstellbar sind. E. der Koordinationszahl fünf mit trigonal-bipyramidaler (Beispiel: [FeCl5]2-) oder quadratisch-pyramidaler (meist Gemischtligandkomplexe) Geometrie sind selten. π-Akzeptor-Liganden, wie CO, stabilisieren niedere Oxidationsstufen des Eisens (Eisencarbonyle), während in den Oxokomplexen (Ferrate) mit dem π-Donorliganden O2- die hohen Oxidationsstufen +V und +VI auftreten. Eisenkomplexe, wie Hämoglobine, Cytochrome und Ferredoxine, spielen eine wichtige Rolle bei grundlegenden Lebensprozessen.
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