Lexikon der Chemie: Salzsäure
Salzsäure, Chlorwasserstoffsäure, HCl, die wäßrige Lösung von Chlorwasserstoff, eine starke Mineralsäure (pKS = -6,1). Infolge Chlorwasserstoffabgabe raucht konz, S. an feuchter Luft, daher wird hochkonz. S. auch als rauchende S. bezeichnet. Die handelsüblichen S. weisen folgende Daten auf. Rauchende S.: etwa 40 % HCl, D. 1,19 bis 1,20 g cm-3; konz. S.: etwa 24 bis 36 % HCl, D. 1,12 bis 1,18 g cm-3; verd. S.: etwa 12,5 % HCl, D. 1,06 bis 1,065 g cm-3; verd. S. im Labor: etwa 7 % HCl, D. 1,035 g cm-3. Ein Gemisch von rauchender S. und Chlorsäure heißt Euchlorin. Reine S. ist eine wasserklare, bewegliche F'Iüssigkeit, rohe S. ist meist durch Spuren von Eisen, das als Hexachloroeisen(III)-säure H3[FeCl6] vorliegt, mehr oder weniger gelb gefärbt.
S. bildet ein bei 108,5 °C siedendes azeotropes Gemisch der Zusammensetzung 20,22 % HCl, 79,78 % H2O. Wird konz. S. stark abgekühlt, kristallisiert bei -24,9 °C ein Trihydrat, HCl·3 H2O aus. Die Salze der S. werden als Chloride bezeichnet. Mit unedlen Metallen reagiert S. unter Wasserstoffentwicklung. Ein Gemisch von S. und Salpetersäure, das Königswasser, löst auch die meisten Edelmetalle.
S. findet sich im menschlichen Magensaft mit einem Anteil von etwa 0,15 bis 0,2 % , fördert dort die Verdauung und hemmt das Wachstum schädlicher Bakterien. Spuren von S. oder Chlorwasserstoff kommen in vulkanischen Gasen vor.
|
Zur Herstellung von S. läßt man Chlorwasserstoff in Türmen herabrieselndem Wasser entgegenströmen.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.