Lexikon der Ernährung: Sekretion
Sekretion, Absonderung, (lat. secernere, absondern), Esecretion, die Abgabe von Sekreten (Molekülen oder Flüssigkeiten) aus Zellen (bzw. Zellorganellen). Die S. von Hormonen, Enzymen, Mediatoren usw. erfolgt meist aus Drüsen. Sekrete erfüllen immer eine biologische Funktion, sind also für den Organismus verwertbar. Im Gegensatz dazu stehen die Exkrete, wie Schweiß, Harn oder Kot, die abgeschieden und entfernt werden müssen.
Verschiedene Formen der S. lassen sich nach Bestimmungs- bzw. Wirkungsort der Sekrete oder nach dem Mechanismus unterscheiden (Tab.).
Die S. wird durch verschiedene nervale oder endokrine Reize ausgelöst, die über Aktivierung von Membran- oder Transmitterrezeptoren und sekundäre Botenstoffe wie cAMP und Ca2+ übertragen werden. Der Sekretionsvorgang besteht aus zwei aktiven Prozessen:
1) die Sekretbereitung mit Protein- bzw. Glycoproteinbiosynthese, Sammlung und Verpackung des Sekrets in Versikeln und intrazellulärer Transport zur Zellmembran und
2) die Sekretabgabe über verschiedene Sekretionsmechanismen (Tab.), wobei im Fall der Exocytose die Vesikelmembran mit der Zellmembran verschmilzt und der Vesikelinhalt nach außen abgegeben wird.
Sekretion: Tab. Unterschiedliche Sekretionstypen.
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Unterteilung nach Sekretions- und Wirkort | |||
exokrin (äußere S.) | Drüsen geben das Sekret über eine oder mehrere Ausführungsgänge nach außen auf Haut oder Schleimhaut. | Brustdrüsen (Milch) Drüsen der Magenschleimhaut (Salzsäure, Schleim, Pepsinogen usw.) | |
endokrin (innere S. = Inkretion) | Drüsen geben das Sekret an die Blut- oder Lymphbahn bzw. in die Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit ab. | Inselorgan des Pankreas (Insulin und Glucagon) Schilddrüse (Schilddrüsenhormone T3 und T4) | |
parakrin | Sekretabgabe erfolgt an die Nachbarzelle. | Somatostatin, gebildet in den D-Zellen des Inselorgans des Pankreas, hemmt die Freisetzung von Insulin (B-Zellen) und Glucagon (A-Zellen) des Pankreas | |
autokrin | Das Produkt einer Zelle wirkt von außen (extrazellulär) auf diese selbst. | Wachstumsfaktoren, die auf die Zellen wirken, die sie produzieren. Mechanismus wird als mögliche Ursache für das Tumorwachstum diskutiert. | |
intrakrin | Das Produkt einer Zellorganelle wirkt innerhalb der selben Zelle (intrazellulär). | Ein in einer Zelle synthetisierter Wachstumsfaktor wirkt auf die Zelle, in der er verbleibt. | |
Unterteilung nach Sekretionsmechanismus | |||
merokrin (ekkrin) | Der Inhalt des Sekretvesikels wird ohne Cytoplasma- und Membranverlust durch Exocytose ausgeschleust. | Speicheldrüsen, kleine Schweißdrüsen | |
apokrin | Sekret wird unter einer kuppelförmigen Ausbildung der Zellmembran zusammen mit Teilen der Membran und des Cytoplasmas abgegeben. | Milchdrüse, große Schweißdrüsen | |
holokrin | Die gesamte Drüsenzelle wird zum Sekret, daher erfolgt bei der Sekretabgabe der Untergang der sezernierenden Zelle. | Talgdrüsen |
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