Kompaktlexikon der Biologie: Vektoren
Vektoren, 1) Lebewesen, die Pathogene übertragen. Meist handelt es sich um Arthropoden (Arthropoda) und unter diesen vor allem um saugende Insekten, wie Stechmücken (Culicidae), Milben und Zecken (Acari) oder Flöhe (Siphonaptera). Pflanzenpathogene Viren werden entsprechend von Pflanzensaugern wie Blattläusen (Aphidina) oder Zikaden (Auchenorrhyncha) übertragen. In manchen Fällen dienen als V. auch Nematoden (Nematoda), Boden bewohnende parasitische Pilze oder Seide-Arten (Cuscutaceae). Die Vektorarthropoden nehmen die Pathogene mit ihrer Nahrung (Blut, Pflanzensaft) zusammen auf und übertragen sie wiederum durch Biss oder Stich auf das nächste Wirtsindividuum. Sie selbst sind dabei nicht unbedingt Wirtsorganismus und werden durch die Pathogene nicht geschädigt. Nach ihrem Verhältnis zum jeweiligen Vektor unterteilt man die Pathogene in zwei Gruppen. Persistente Pathogene bleiben nach einer bestimmten Latenzzeit sehr lange infektiös. In der Latenzperiode gelangt das Pathogen aus dem Verdauungstrakt des V. über das Blut in die Speicheldrüse und wird beim Saugvorgang mit dem Speichel in den nächsten Wirt injiziert. Das Pathogen kann sich dabei auch in dem V. vermehren. Nichtpersistente Pathogene, vor allem Viren, können sofort nach Aufnahme durch den V. übertragen werden, verlieren aber auch bald wieder ihre Infektionsfähigkeit. (Pest, Malaria, Trypanosoma)
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.