Lexikon der Ernährung: Darmperistaltik
Darmperistaltik, Eintestinal peristalsis, häufig synonym zu den Begriffen Motilität, Darmmotilität bzw. Darmbewegungen gebraucht, auch wenn es neben der eigentlichen Peristaltik weitere Bewegungsmuster gibt (Abb.). Die Peristaltik des Darmes wird durch langsame Potenzialwellen (Eslow waves), ausgehend von sog. Schrittmacherzellen, im Sekunden- oder Minutenrhythmus gesteuert. Nach der Nahrungsaufnahme treten während der Verdauung lokale ringförmige Kontraktionswellen auf, die nicht propulsive Peristaltik. Weiterhin unterscheidet man lokale Einschnürungen benachbarter Bereiche, sog. Segmentationen, von Pendelbewegungen der Längsmuskulatur zur Durchmischung des Speisebreis. Der Abwärtstransport des Darminhaltes erfolgt durch propulsive Peristaltik. Durch tonische Dauerkontraktion werden funktionell verschiedene Räume voneinander getrennt, was im Laufe der Darmpassage einen gerichteten Transport ohne Rückfluss gewährleistet, z. B. durch den Schließmuskel am Magenausgang (Pylorus) am Übergang zum Zwölffingerdarm (Abb.).
Als peristaltischen Reflex bezeichnet man die Auslösung der Darmperistaltik durch den Dehnungsreiz, welchen der Darminhalt auf Mechanorezeptoren in der Darmschleimhaut ausübt: Über Serotoninausschüttung aus enterochromaffinen Zellen in der Darmwand (enterisches Nervensystem) werden Nervenzellen in der Darmwand angeregt, welche wiederum Muskelkontraktionen bzw. -relaxationen bewirken. Dieser Reflex ist auch in isolierten Darmabschnitten, also unabhängig vom Zentralnervensystem, in vitro zu beobachten.
Darmperistaltik: Bewegungsmuster einzelner Abschnitte des Verdauungstraktes. Darmperistaltik
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