Lexikon der Ernährung: Lactasemangel
Lactasemangel, Elactase deficiency, hypolactasia, unzureichende oder fehlende Aktivität (Enzymopathie) der intestinalen Lactase. (Patho)genetisch lässt sich L. einteilen in:
primären = angeborenen / erblichen L. (Econgenital lactase deficiency), nach dem Zeitpunkt der Manifestation unterscheidet man hierbei neonatalen L. (erbliche Stoffwechselerkrankung; sehr selten), physiologischen L., der nach dem Abstillen beginnt, meist im 2. Lebensjahr, wobei die Lactase-Aktivität bis nahezu Null zurückgehen kann. Diese Art des L. ist bei den meisten Völkern die Regel, insbesondere bei der einheimischen Bevölkerung Amerikas, in Asien und Afrika; in Mittel- und Nordeuropa liegt die Inzidenz bei 5–15 % der erwachsenen Bevölkerung.
sekundären = erworbenen L. (Eacquired lactase deficiency); er ist durch eine Primärerkrankung bedingt und bildet sich nach deren Ausheilung / Therapie oft zurück. Frauenmilch wird bei den erworbenen Formen des L. von Säuglingen besser vertragen. Dabei ist nicht geklärt, ob dies an der häufigen Vergesellschaftung des L. mit der Kuhmilchproteinallergie liegt oder mit der Bifidobakteriendominanz (Bifidusbakterien) zusammenhängt, die sich unter Frauenmilchernährung entwickelt, (Bifidobakterien produzieren keine Gase).
Hauptursachen für sekundären L. sind
Ernährungstherapie: Lactose-Intoleranz. Vgl. Kohlenhydrat-Malabsorption.
[J.H. Cummings: Nutritional management of diseases of the gut. In: J.S. Garrow, W.P.T. James, A. Ralph: Human Nutrition and Dietetics. Churchill Livingstone, Edinburgh (2000), 560]
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