Lexikon der Neurowissenschaft: Assoziation
Assoziationw [von latein. associare = verbinden], Eassociation, allgemein die Bezeichnung für die Verknüpfung oder Koppelung von zwei oder mehr Einzelelementen; der Begriff besitzt in verschiedenen Fachgebieten unterschiedliche spezifische Bedeutungen ( siehe Zusatzinfo ). – In der Ethologie bezeichnet die Assoziation die Koppelungen von mehreren Bewegungen oder Reflexen, die als bestimmte Verhaltensmuster sichtbar werden. Mit Hilfe der Neurophysiologie wird versucht, die neuronalen Grundlagen dieser Verhaltensreaktionen, d.h. die Assoziation von zwei (oder mehr) Erregungsmustern im Zentralnervensystem, zu finden. Die Verknüpfung der neuronalen Reize ist derart gestaltet, daß durch das erste Reizmuster das zweite ebenfalls aktiviert wird. Diese Muster-Assoziation bildet ein allgemeines Prinzip des Lernens, und insbesondere Konditionierungen lassen sich gut als Assoziationen deuten (assoziatives Lernen). Als neurophysiologische Grundlage hat in den letzten Jahren die Langzeitpotenzierung paradigmatischen Charakter gewonnen (Gedächtnis). – Für den Assoziationismus basiert alles Lernen (und alle psychischen Funktionen) auf Assoziationen, und diese funktionieren nach bestimmten Gesetzen. In der Psychologie wurden hier z.B. unterschieden: Nähe (Kontiguität) und Ähnlichkeit sowie Primat (Vorrangigkeit), Neuheit, die Häufigkeit des Auftretens der Elemente und ihre Anschaulichkeit. Die Affektlogik betont die ständige emotionale Bewertung von Fakten und Ereignissen, d.h. Erfahrungen sind ständig mit bestimmten Gefühlen assoziiert (limbisches System).
Assoziation
Chemie: Verknüpfung von Einzelmolekülen (Bildung von Ionen oder Komplexen durch zwischenmolekulare Kräfte).
Genetik: Bezeichnung für die Koppelung von Chromosomen während der Zellteilung zwecks genetischer Rekombination.
Medizin: Verbindung von Symptomen zu einem Symptomenkomplex (Syndrom).
Neurophysiologie: Verbindung von neuronal vermittelten Reizen.
Ophthalmologie: Einstellung beider Augen auf den Fixationspunkt im Schnittpunkt der Gesichtslinien. Der Vorgang ist essentiell für das binokulare Sehen(binokulare Assoziation).
Psychologie: Verbindung von Vorstellungen, Ideen oder Gefühlen, wobei der Vorgang nicht durch den Intellekt gesteuert wird, sondern diesen konstituiert.
Verhaltensbiologie: Verbindung von Bewegungen und Reflexen.
Virologie: Bezeichnung für die Verbindung von einem Virus mit einem Helfervirus.
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