Lexikon der Ernährung: Agrarstatistik
Agrarstatistik, die Zusammenstellung und Auswertung von Messwerten über Prozesse und Erscheinungen der Agrarwirtschaft, insbesondere über Niveau, Struktur und Einsatz der Produktionsfaktoren (z. B. Boden, Arbeit und Kapital) sowie über Umfang und Verwendung der Produktionsergebnisse. Die A. schafft damit wesentliche Grundlagen für eine Analyse und optimale Gestaltung der Agrarwirtschaft. Sie verwendet Erhebungs- und Bilanzierungsmethoden, wie sie z. B. in der Agrar- und Sozialforschung sowie der biologischen und volkswirtschaftlichen Statistik üblich sind.
Die A. im Sinne der Lebensmittelverbrauchsstatistik ermittelt Lebensmittelverbrauchsdaten für etwa 50 Lebensmittelgruppen aus agrarwirtschaftlichen Jahresbilanzen über die inländische Lebensmittelerzeugung sowie deren Zu- und Abgänge. Der von der Agrarstatistik ausgewiesene Pro-Kopf-Verbrauch (PKV) der einzelnen Lebensmittelgruppen ergibt sich aus der Jahresgesamtbereitstellung auf der Stufe des Lebensmittelgroßhandels dividiert durch die Gesamtbevölkerung (Abb.). Er ist eine stark aggregierte Durchschnittsgröße, die alle Bevölkerungsgruppen einschließt (vgl. indirekte Methoden der Ernährungserhebung).
Neben den Lebensmittelverbrauchsdaten der Agrarstatistik, die z. B. Eingang in den Ernährungsbericht finden, gibt es die Lebensmittelverbrauchsdaten aus Haushaltsstatistiken sowie aus individuellen Erhebungen. Eine Vergleichbarkeit dieser verschiedenen Verbrauchsdaten ist nicht uneingeschränkt möglich, da sowohl die Erfassungsstufen und -zeitabschnitte als auch die Bevölkerungsgruppen, auf die sich diese verschiedenen Erhebungen beziehen, nicht identisch sind.
Agrarstatistik: Ermittlung des von der Agrarstatistik ausgewiesenen Lebensmittelverbrauchs.
Agrarstatistik
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