Lexikon der Ernährung: Darmentleerung
Darmentleerung, Stuhlentleerung, Defäkation, Emotion, defecation. Durch Füllung des oberen Mastdarms (Darm) mit Darminhalt werden Dehnungsrezeptoren in der anorectalen Darmwand erregt. Über eine Aktivierung des dort lokalisierten Darm-Nervensystems (enterisches Nervensystem) erschlafft der innere Schließmuskel, der Tonus des äußeren Schließmuskels wird erhöht und der Stuhldrang ausgelöst. Der Stuhldrang kann willentlich unterdrückt werden; der Stuhl (Faeces) verbleibt im Rectum, das sich dem größeren Volumen anpasst (bis ca. 2 l). Der äußere Schließmuskel erschlafft nur bei bewusster Defäkation. Zum Verschluss des Darmausganges (Anus) tragen mehrere Mechanismen bei: die Kohlrauschsche Falte, Mm. puborectales, der innere und der äußere Schließmuskel (M. sphincter ani internus et externus) sowie ein venöser Schwellkörper am Darmausgang. Die Defäkation wird durch die Kontraktion der Längsmuskulatur des Rectums eingeleitet, die Falten verstreichen, die beiden Schließmuskeln und die Mm. puborectales erschlaffen, der Darm verkürzt sich und die Ringmuskulatur treibt – unterstützt von der Bauchpresse – den Stuhl ins Freie. Die tägliche Stuhlmenge liegt zwischen 100 und 150 g und kann bei faserreicher Kost auf bis zu 500 g / d ansteigen. Die Stuhlfrequenz variiert stark von drei Stühlen pro Tag bis zu drei Stühlen pro Woche.
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