Lexikon der Ernährung: Inkongruenz
Inkongruenz, Eincongruence, Nicht-Übereinstimmung, in der Psychologie Diskrepanz zwischen dem realen und idealen Selbstbild. Während das reale Selbstbild die Eigenschaften und Fähigkeiten umfasst, die ein Mensch sich selbst zuschreibt, drückt das ideale Selbstbild aus, wie der Mensch aufgrund seiner internalisierten Werte und Normen sein möchte. Das gesellschaftliche Schlankheitsideal (Körperwahrnehmung) kann z. B. bei jungen Frauen, die dieses Ideal nicht erfüllen, zu I. führen. Eine große Diskrepanz zwischen realem und idealem Selbstbild führt zu einer geringen Selbstachtung der betreffenden Person.
I. liegt auch vor, wenn eine aktuelle Erfahrung nicht zum bestehenden Selbstbild passt. Dabei muss es sich nicht zwangsläufig um negative Erfahrungen handeln. Beispielsweise passt bei einer übergewichtigen Person, die sich für unfähig zur Gewichtskontrolle hält, eine erfolgreiche Gewichtsabnahme nicht ins Selbstkonzept. Solche Erlebnisse werden häufig durch Verzerrung oder Verleugnung abgewehrt, um das Selbstkonzept zu schützen. Während einer Beratung oder Therapie soll der Berater den Ratsuchenden darin unterstützen, die Selbstwahrnehmung zu verbessern und ein realistisches Selbstbild aufzubauen, so dass er ein höheres Maß an Kongruenz gewinnt.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.