Lexikon der Ernährung: Lignine
Lignine, Holzstoffe, Elignins, amorphe dreidimensionale Makromoleküle (Biopolymere), die in der Pflanze durch enzymatische Dehydrierung und anschließende Polymerisation aus Phenylpropanverbindungen (Coniferyl-, Sinapyl- und p-Cumarylalkohol) gebildet werden (Polyphenylpropan). Die Polymerisierung erfolgt über Ether- und C-C-Bindungen. Die Anteile der einzelnen Phenylpropanreste hängen von der Herkunft des L. ab. Weichholzlignin enthält hauptsächlich Coniferylreste neben geringen Mengen an p-Cumaryl- und Sinapylresten. Hartholzlignin besteht zu etwa gleichen Teilen aus Coniferyl- und Sinapyl- neben wenig p-Cumarylresten, Gräserlignine aus etwa gleichen Mengen aller drei Reste. Lignin wird in der Region der Mittellamelle gebildet und infiltriert die Zellwandmatrix. Die Lignifizierung festigt und verankert die Cellulosemikrofibrillen und andere Matrixpolysaccharide und verstärkt so die Zellwand. Dies schützt vor mechanischer Beschädigung und dem biochemischen Abbau der Zellwandpolysaccharide. Lignifizierte Gewebe, z. B. in den Randschichten der Getreidekörner (Kleie), werden demzufolge von den Dickdarmbakterien des menschlichen Organismus nur wenig angegriffen. L. gehören – neben Verbindungen wie Cutin und Suberin – zu den Nicht-Kohlenhydrat-Ballaststoffen und zu den unlöslichen Ballaststoffen. Vgl. Lignane.
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