Lexikon der Ernährung: Kleie
Kleie, Ebran, besteht aus Fruchtwand, Samenschale und Aleuronschicht von Getreidekörnern (Getreide) sowie variablen Teilen der Randschichten des Endosperms. Weizen- und Roggenkleie fallen als Nebenerzeugnis in der Müllerei an. Als Ballaststoffkonzentrate für die menschliche Ernährung werden vor allem Weizen- und Haferkleie genutzt. An Speisekleie werden bestimmte Anforderungen in Bezug auf die mikrobiologische Qualität und den Gehalt an Rückständen gestellt: Weizenspeisekleie soll weniger als 15 % Stärke und 12 % Wasser enthalten, eine einwandfreie mikrobiologisch-hygienische Qualität aufweisen, die i. A. durch eine Hitzebehandlung erreicht wird, die Grenzwerte der Höchstmengen-VO-Pflanzenschutz für pflanzliche Erzeugnisse einhalten und eine grobflockige Struktur mit geringem Feinanteil aufweisen. Weizenspeisekleie enthält mindestens 45 % Ballaststoffe; davon entfallen durchschnittlich 20 % auf Cellulose, 75 % auf Hemicellulosen und 15 % auf Lignin. Die Hemicellulosen der Weizenkleie bestehen zum überwiegenden Teil aus Arabinoxylanen, die teilweise mit Lignin verbunden sind. Die Lignifizierung bewirkt, dass die Nicht-Stärke-Polysaccharide der Weizenkleie von den Dickdarmbakterien nur teilweise fermentiert werden. Weizenkleie wird in einer Höhe von 20–25 g / Tag, verteilt auf mehrere Dosen, zur Prophylaxe und Therapie der Obstipation und zur diätetischen Therapie der Divertikulose verwendet. Grobe K. ist hierfür wirksamer als feine. Weizenkleie wird auch zur Ballaststoffanreicherung von Broten eingesetzt.
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