Lexikon der Ernährung: Mikroangiopathie
Mikroangiopathie, Emicroangiopathy, Gefäßerkrankung (Angiopathie), die durch Verengung und / oder Thrombosierung kleiner und kleinster arterieller Gefäße bedingt ist (z. B. bei diabetischer Angiopathie). Die Veränderungen beginnen häufig mit einer Verdickung der Basalmembran der Kapillaren, die durch eine Einlagerung spezifischer Glycoproteine verursacht wird.
Die diabetische M. (Ediabetic microangiopathy), stellt eine Folgeerkrankung des Diabetes mellitus dar. Sie manifestiert sich v. a. an der Netzhaut im Auge (Retinopathie), den Nieren (diabetische Nephropathie) und kleinen peripheren Gefäßen, z. B. am Fuß (diabetischer Fuß). Die Pathogenese ist noch nicht endgültig geklärt. Wesentlich scheinen nicht enzymatische Glycosylierungsreaktionen an Strukturproteinen der Basalmembran der Gefäße zu sein, bei denen zunächst reversible Produkte, später irreversible stabile Substanzen (advanced glycation end products) entstehen, die im Gewebe akkumulieren. Aus der strukturellen Veränderung der Basalmembran resultiert weiterhin eine höhere Durchlässigkeit für größere Moleküle. Die Verdickung der Basalmembranen führt zu einer geringeren Durchlässigkeit der Gefäße und damit zur Mangeldurchblutung, die schließlich den Gewebsuntergang (diabetische Gangrän) bewirken kann. Die Entstehung von Glycosylierungsprodukten erfolgt proportional zur Höhe des Blutzuckerspiegels und Dauer der Hyperglycämie. Eine gute Stoffwechseleinstellung des Diabetikers ist deshalb die zentrale Präventionsmaßnahme zur Vermeidung der M.
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